Gründung

Vorläufer:

Am 13. Februar 1867 wurde in der Nähe des Hamburger Hafens, am alten Schaarmarkt, der „CLUB THESPISKARREN“ (Verein für Bühnenkunst) gegründet. Dieses Datum war dann auch der Anlass, dass bereits im Jahre 1967 ein Jubiläum gefeiert werden konnte, nämlich 100 Jahre Hamburger Volksbühnenspiel

Exkurs:

Thespis (* im 6. Jh. v. Chr. in Ikaria, Attika) war einer der ersten griechischen Tragödiendichter, Theaterleiter und Schauspieler in Athen. Er galt bereits in der Antike als Erfinder des Dramas, speziell der Tragödie.
Er führte 534 v. Chr. die erste Tragödie auf, indem er dem an Dionysosfesten (Bakchosfesten) singenden und tanzenden Chor (mit menschlichen Masken) erstmals einen Schauspieler (in der Tracht des Dionysos) gegenüberstellte. Meist wurde auf Bakchos Bezug genommen. Laut Aristoteles schuf er mit diesem Kunstgriff den Übergang vom bloßen Chorauftritt zum Drama. Die Urheberschaft der ihm zugeschriebenen Tragödien und Verse sind seit der Antike in Zweifel gezogen worden.
Aus griechischen Quellen unbelegt ist die Nachricht, dass Thespis mit einer Wanderbühne auf einem Karren herum gezogen sei. Horaz berichtet, Thespis sei auf einem Wagen herumgezogen. Daher wird der Wohnwagen wandernder Schauspieler oder deren Wanderbühne im übertragenen Sinne auch Thespiskarren genannt.

(Quelle: Wikipedia)

Im Jahre 1892 wurde von Herrn R.E. Weitzel aus Hohenfelde eine Satzung entworfen, die zum Zusammenschluss von sogenannten Dilettanten- (Liebhaber) Vereinen, den damals bestehenden Privat-Theater-Gruppen, führen sollte. Diese Gruppen wurden zum 6. November 1892 eingeladen und R.E. Weitzel legte seinen Entwurf der 

Statuten des Verbandes der Theater- und Gesellschafts-Vereine von Hamburg, Altona und Umgebung 

vor. Bereits am 1. November 1892 hatte er die Satzung bei der zuständigen Polizeibehörde Hamburg zur Überprüfung eingereicht. Zu diesem Zusammenschluss kam es jedoch nicht. Warum lässt sich heute leider nicht mehr nachvollziehen. 

Die vollständige Satzung mit den 21 Paragrafen kann man heute im Staatsarchiv Hamburg einsehen.  

Das nächste erhaltene Dokument ist ein Zeitungsauschnitt vom 24. Juli 1893, aus dem hervorgeht, dass sich am 21. Juli 1893 eine 

Freie Vereinigung von Mitgliedern dramatischer Vereine“ 

mit acht Mitgliedern gegründet hat, die sich unter anderem bei Privataufführungen unterstützen wollten. Dieser Verein, über den es leider keinerlei weitere Unterlagen in den Archiven gibt, ist als Vorläufer unseres Verbandes anzusehen. Zu dieser Zeit gab es nachweislich mehr als acht Vereine, die sich intensiv um das Theaterspiel bemühten. Es lässt sich jedoch heute nicht mehr feststellen, um welche Gruppen es sich bei diesem ersten Zusammenschluss gehandelt hat. Ebenfalls liegen keine Dokumente des Staatsarchives Hamburg oder des Vereinsregisters, das in Hamburg seit 1900 vorhanden ist, vor, aus denen sich ergibt, ob sich diese Vorläufervereinigung wieder auflöste.  

Fast zur gleichen Zeit, Ende 1892, gründete sich die „Freie Volksbühne“, ein Zusammenschluss zur Durchsetzung von Aufführungen neuer Autoren. Sinn dieser Bestrebung war es, selbst Theater „zu machen“ und nicht die fertigen Inszenierungen in den Theatern der Stadt zu übernehmen. Eigentlich war diese Vereinigung – zumindest im Vorläufer in Berlin – eine reine Zuschauerorganisation. Im Jahre 1899 löste sich diese Verbindung wieder auf.  

Ebenfalls im Jahre 1892 gründete sich der Vorläufer unseres heutigen Bundesverbandes, der 

Verband der Privat-Theater-Vereine Deutschlands“. 

Diesem Bundesverband trat im August 1894 – bis 1910 einziger Verein aus Hamburg – der 

Dilettanten-Verein „Hammonia von 1891 zu Hamburg“ 

als nicht-stimmberechtigtes außerordentliches Mitglied bei. Über einen weiteren Beitritt von Vereinen bzw. des Hamburger Verbandes ist erst aus den Jahren 1909/1910 etwas zu ermitteln.