Theater trifft auf deutsche Sprachvielfalt
Drittes bundesweites Volks- und Mundarttheaterfestival WURZELWERK in Franken
Die deutsche Sprache ist bunt, künstlerisch vielseitig und ein Spiegel der Gesellschaft, das verspricht das diesjährige Volks- und Mundarttheaterfestival WURZELWERK. Der Bundesarbeitskreis „Mundart und Sprachen“ im Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) wählte aus zahlreichen Bewerbungen sechs Amateurtheatergruppen aus, die auf dem Festival vom 12. bis 15. September 2019 in Sömmersdorf und Geldersheim (Franken) zu sehen sein werden. Die dritte Ausgabe des BDAT Festivals findet in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Mundart-Theater Franken e.V. statt. Ausrichtende Bühnen sind die Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf e.V. sowie der Verein für Heimat- und Brauchtumspflege Geldersheim. Die Schirmherrschaft für das Festival übernimmt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder.
Die Auswahl der eingeladenen Amateurtheater zeigt einen Querschnitt des Mundart- und Volkstheaters im deutschsprachigen Raum: Als eine der gastgebenden Gruppen wird die Galderschummer Theatergruppe des Vereins für Heimat- und Brauchtumspflege Geldersheim (Franken) die Komödie „Ein Schmitt wohnt selten allein“ zur Festivaleröffnung präsentieren. Der Verein Trommer Sommer e.V. – Sommerspiele Überwald (Wald-Michelbach, Hessen) stellt die Eigenproduktion „Michael Hely – Der Dorfteufel“ vor. Das Theater Rosenheim (Bayern) spielt „Der Pfennigfuchser“, eine bayerische Fassung von Molières „Der Geizige“. Traditionelles Volkstheater zeigt das Spielbrett aus Dresden (Sachsen) mit „Shakespeares Kaufmann“. Die deutsch-russische Kinder- und Jugendtheatergruppe „Skomorochi“ aus Erlangen repräsentiert das postmigrantische Volkstheater mit „Alice im Fantasieland“ nach Lewis Caroll. Als internationales Ensemble ist die Seniorentheatergruppe „Überholspur“ vom Südtiroler Theaterverband mit der Eigenproduktion „Glocken läuten“ zu Gast. Gespielt werden die Inszenierungen auf der Freilichtbühne der Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf sowie in der Robert-Seemann-Halle. Das Festival wird zudem begleitet von Workshops, Nachgesprächen und einer Podiumsdiskussion.
Mit diesem einzigartigen Festival leistet das Amateurtheater einen wichtigen Beitrag zum Dialog der Kulturen und den vielfältigen Möglichkeiten für die Ausgestaltung der deutschen Sprache. Ob Fränkisch, Odenwälder Platt, Kiezdeutsch oder die Vielfalt des Niederdeutschen: Sprache ist ein lebendiges Konstrukt, das als Spiegel gesellschaftlicher Prozesse zu verstehen ist. Das Festival WURZELWERK gibt zum dritten Mal mit scheinbar konträren künstlerischen wie regionalen Themen Impulse, die aktuell die gesellschaftliche und kulturelle Debatte prägen.
Im Dezember 2016 wurde auf Antrag des BDAT die „Regionale Vielfalt der Mundarttheater in Deutschland“ durch die Deutsche UNESCO-Kommission ins Bundesweite Verzeichnis „Immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen. Das Festival soll vor diesem Hintergrund dazu beitragen, die Volks- und Mundarttheater in ihrer Vielfalt und künstlerischen Entwicklung zu stärken und die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements sichtbar zu machen.
Die dritte Ausgabe des bundesweiten Festivals findet in diesem Jahr erstmals in Kombination mit der Bundesversammlung des BDAT statt. Vertreter*innen aus allen Mitgliedsverbänden tagen in Geldersheim und nehmen zudem am Festivalgeschehen in Sömmersdorf teil.
Das endgültige Festivalprogramm sowie Informationen zum Kartenvorverkauf werden zeitnah auf den Internetseiten des BDAT veröffentlicht: www.bdat.info. Weitere Informationen erhalten Sie über Tina Hohmann (Projektmanagement WURZELWERK), presse@bdat.info, Fon: 030 2639859-27.