Mit insgesamt 151 Bewerbungen zum Deutschen Amateurtheaterpreis amarena 2022 zeigt die Amateurtheaterszene, dass auch in schwierigen Zeiten richtungsweisende Impulse auf Amateurtheaterbühnen zu sehen sind. „In neuen theatralen Formaten sowie in den traditionsreichen Genres des Amateurtheaters belegt die künstlerische Vielfalt an eingegangenen Bewerbungen, dass das Amateurtheater auch in Zeiten der Pandemie qualitativ hochwertige Produktionen hervorbringt. Die zum großen Teil ehrenamtlich Aktiven zeigten bei den Bewerbungen einen kreativen Umgang mit den Einschränkungen des Kulturbetriebes“, kommentiert der Kuratoriumsvorsitzende Frank Grünert, Vizepräsident des BDAT. In diesem Jahr werden die Preise erstmals in fünf Kategorien für alle Darstellende Künste vergeben. Zudem würdigt das Kuratorium die besonderen Produktionsbedingungen in der Pandemie.
Die Kategorie der Darstellenden Künste in Zeiten der Pandemie war mit 51 Einsendungen am stärksten vertreten. „Das Kuratorium zeigte sich vor allem darüber erfreut, dass neben Themen, die in der Corona-Krise ihren Platz in der Gesellschaft fanden, auch experimentelle digitale Formate von Amateur*innen ausprobiert wurden“, betont BDAT Bildungsreferent Dominik Eichhorn. Die hohe künstlerische Qualität spiegelt sich in den unterschiedlichen nominierten Formaten wider: neben dem Solo-Stück eines 14-jährigen Darstellers wurden auch ein Zoom-Theaterstück sowie eine Freilichtproduktion über die Prozesse der sexuellen Selbstbestimmung nominiert. In der Kategorie „Wirken eines Amateurtheaters“ würdigt der BDAT drei nominierten Gruppen, die auch in Zeiten des Lockdowns wichtige Anlaufstellen für die soziale Gemeinschaft der Vereinsmitglieder vor Ort waren.
Das amarena Kuratorium sichtete alle Bewerbungen und nominierte in ihrer Kuratoriumssitzung am 19. Februar 2022 folgende Inszenierungen:
Kategorie „Darstellende Künste“
// ensemble bühnenlinks (Leipzig): „Fredy“ von Kim Salmon
// Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld: „Parallele Welten – Mixed Couples“ von Gianni Cuccaro, Martina Breinlinger und Ensemble
// Junge Lüüd ut Löwenstedt: „In de Juni geev dat immer Erdbeeren“ von Birgit Bockmann
Kategorie „Darstellende Künste mit Kinder- und/oder Jugendlichen“
// JuBO – Jugendbühne-Junge Bühne Ostfildern: „ElefantenPOLO“ von Peter Klusen
// Leonore-Goldschmidt-Schule Hannover: „Der kleine Prinz“ frei nach Antoine de Saint-Exupéry
// Phoenixtheater Rastatt: „ÜBER LIEBE“ von Mitgliedern des Ensembles
Kategorie „Darstellende Künste mit Seniorinnen“
// Club der Seniorinnen am Jungen Ensemble Stuttgart: „Schreibgewand(t) statt Jogginghose“ von Club der Senior*innen und Hannes Michl
// Ensemble des Augenblicks (Leipzig): „Bevor wir gehen“ von Heike Schmidt nach Wilhelm Jacoby und Carl Laufs
// Theater Uhu (Bonn): „Hans und Grete auf der Suche nach den verlorenen Krümeln der Kindheit“ von V. M. Engel für und mit Theater Uhu nach den Gebr. Grimm, E. Humperdinck
Kategorie „Darstellende Künste in Zeiten der Pandemie“
// Naturtheater Hayingen: „Theaterspaziergang im Märchenwald“ von Eva Schleker und Martin Hopf
// Freies Ensemble Jedermensch (Leipzig): „Medusa wurde zur Gruppe hinzugefügt“ von Spencer Freudenberg, Pauline Vorberg
// Theatergruppe Süd-München: „Faust I – Walpurgisnacht Teil 1 + Teil 2“ nach Johann Wolfgang von Goethe
Kategorie „Wirken eines Amateurtheaters in der Pandemie“
// Eppsteiner Burgschauspieler (Eppstein)
// ‘s Brucker Brett’l (Fürstenfeldbruck)
// Amateurtheaterverein Pforzheim
Aus den Nominierten ermittelt eine Fachjury die Preisträger*innen der fünf Kategorien. Die Gruppen werden ihre Wettbewerbs-Beiträge vom 22. bis 25. September 2022 auf dem erstmals dezentral an vier Standorten ausgerichteten amarena Festival präsentieren. In Kooperation mit vier Amateurtheatervereinen findet das Festival in Pforzheim (Baden-Württemberg), Gotha (Thüringen), Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) und Essen (Nordrhein-Westfalen) statt. Die Preisverleihung ist für Samstag, 24. September, im Rahmen einer feierlichen Gala in Pforzheim geplant.
Im Rahmen des diesjährigen Festivals wird zudem der Sonderpreis „#connect – Amateurtheater verbindet“ vom Verein Theaterleben e. V. gestiftet. Die Auswahl der Nominierungen und die dazugehörige Preisvergabe werden gesondert verkündet.
Weitere Informationen zum Wettbewerb unter: www.bdat.info
Kontakt: Melvin Neumann, neumann@bdat.info, Fon: 030 2639859-17